Die Lage in der Ukraine infolge des von Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs wird immer dramatischer: Inzwischen kommen Geflüchtete in größerer Anzahl in Deutschland an, in Pforzheim sind es nach Informationen der Stadt Pforzheim mittlerweile deutlich über 200 Personen, die teils privat, teils in der vorläufigen Unterbringung untergekommen sind. Angesichts der aktuellen Lage ist in den kommenden Wochen von mehreren hundert Flüchtlingen in Pforzheim auszugehen: „wir tagen mehrfach wöchentlich im Stab und in Arbeitsgruppen, um ganz konkret für die Themen wie Wohnraum, Gesundheit, finanzielle Leistungen, Schulzeiten für geflüchtete Kinder Lösungen zu finden. Ganz aktuell richten wir in der Paul- Löbe Straße Unterkünfte für bis zu 200 Menschen her, so Oberbürgermeister Peter Boch und Bürgermeister Frank Fillbrunn gemeinsam. An weiteren Möglichkeiten wird intensiv gearbeitet: „im Blick sind beispielsweise Hotels und Pensionen, Jugendherberge oder bisherige Gewerbeimmobilien, die für die Unterbringung von Menschen geeignet sein können. Die Jahnhalle ist nach einer intensiven Diskussion seit Donnerstagnachmittag gesetzt, die Vorbereitungen laufen – sie kann ganz schnell für die Aufnahme von Geflüchteten hergerichtet werden. Sie wird bereits in der kommenden Woche zur Verfügung stehen. Der Schutzbelag wird bereits ab Freitag eingebracht. Hier können bis zu 150 Personen untergebracht werden. Auch die Bergdorfhalle in Büchenbronn wird diskutiert und auf ihre Tauglichkeit untersucht“, so Oberbürgermeister Peter Boch und Bürgermeister Frank Fillbrunn gemeinsam. „Wir müssen uns zumindest für eine gewisse Zeit auf Zuströme in unsere Stadt einstellen, die wir so noch nicht erlebt haben. Allein in der kommenden Woche könnten 200 Personen kommen. Aber wir werden das gemeinsam meistern“, so der Rathaus- Chef. In diesem Zusammenhang dankte er dem großen privaten Engagement in der Stadt: „es macht mich sehr stolz diese Solidarität der Menschen zu sehen, die völlig selbstlos einfach nur helfen. Dankeschön dafür“, so Peter Boch.
Hilfeseite eingerichtet
Die Stadt Pforzheim hat außerdem unter www.pforzheim.de/ukraine eine Hilfeseite für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet. So ruft die Verwaltung dazu auf, freie Wohnungen oder auch einzelne Zimmer Geflüchteten zur Verfügung zu stellen. Personen, die dies möchten, finden die entsprechenden Kontaktdaten auf der Hilfeseite. Flüchtlinge aus der Ukraine, die privat in Pforzheim untergekommen sind, werden gebeten sich mit der Stadt in Verbindung zu setzten, damit sie registriert werden können. Es werden außerdem weiterführende Links für Geld- oder Sachspenden aufgeführt. Ebenfalls sind Antworten auf häufig gestellte Fragen zusammengestellt, zum Beispiel wo ein Asylantrag gestellt werden kann, wie die Unterbringung Geflüchteter aus der Ukraine in Baden-Württemberg erfolgt, wie es sich mit Sozialleistungen oder der Gesundheitsversorgung verhält und ähnliches. Die FAQs werden fortlaufend erweitert.
Wir haben dazu verschiedene Rufnummern und eine zentrale email- Adresse veröffentlicht:
Bitte richten Sie Ihre Anfragen zentral an unsere E-Mail ukraine(at)pforzheim.de
Integrationsmanagement (allg. Fragen, Wohnungs- und Unterstützungsangebote):
07231 39 3468 oder 07231 39 3494
Ausländerrecht (aufenthaltsrechtliche Fragen):
07231 39 3192
Leistungsrecht (Geld- und Gesundheitsleistungen):
07231 39 2678
Friedenskundgebung in Vorbereitung
„Die Lage für die Ukrainerinnen und Ukrainer ist verheerend, das Leid der Menschen unermesslich“, so Oberbürgermeister Peter Boch. Dieser „menschenverachtende Angriffskrieg“ gegen die Zivilbevölkerung müsse endlich ein Ende finden. Am Samstag, 12. März, ab 13.30 Uhr findet eine Kundgebung „Solidarität mit der Ukraine“ auf dem Waisenhausplatz statt. Neben dem Oberbürgermeister sprechen Elena Link (Mitarbeiterin der Diakonie Pforzheim), Thomas Münstermann (Intendant am Theater) und Liane Bley (Regionalleiterin Internationaler Bund). Das Programm wird umrahmt von künstlerischen Beiträgen des Theaters.